Viebahn Hochsprung-Europameisterin in Pescara
Viebahn Hochsprung-Europameisterin in Pescara
DJK-Athletin auch EMA Best Master Athlete 2022 Jumps
Frauke Viebahn von der DJK Blau-Weiß Annen nahm in Pescara (Italien) an den Europameisterschaften der Masters, d. h. der Leichtathletinnen und Leichtathleten über 35 Jahre (EMAC) teil. In der Adriastadt, gleichzeitig Hauptstadt der Abruzzen, trafen sich fast 5000 Teilnehmer aus allen europäischen und vielen anderen Nationen; für Viebahn waren es die ersten Europameisterschaften nach der Corona-Pause. Die Wittenerin trat die lange Reise mit gemischten Gefühlen und einem Basisprogramm an, bedingt durch Probleme an der Achillessehne.
Viebahn (Altersklasse W60) begann mit den 100 m-Sprints. In ihrem Vorlauf wurde sie in 14,79 s Zweite und qualifizierte sich direkt für das Finale. In diesem musste sie sich dann aber geschlagen geben und wurde in fast gleicher Zeit (14,75) Siebte. Wegen der Fersenprobleme und der unter den bisherigen Saisonleistungen liegenden Zeit verzichtete die Wittenerin dann auch auf die Teilnahme am 200 m-Sprint und am Weitsprung.
Eine notwendige Pause vor ihrer Paradedisziplin, dem Hochsprung, der einige Tage später auf dem Programm stand. Immerhin war sie seit dem Wettbewerb im Mai 2022 in Stendal Weltrekordlerin (1,48 m), aber trotzdem gewohnt angespannt wegen der guten Meldewerte der Konkurrentin aus Irland. Wie gewohnt stieg sie recht spät bei 1,30 m in den Wettkampf ein, als nur noch die Irin Maguire dabei war. Leider passierte bei 1,34 m ein kleiner Patzer, dann lief es bis 1,42 m allerdings souverän. Nur machte es die Irin genauso, sodass beide in ein nervenzermürbendes Stechen gemusst hätten. Schnell war Frau sich einig, die Goldmedaille zu teilen.
Eine besondere Ehrung wurde Frauke Viebahn am wettkampffreien Tag zuteil, als sie bei der Generalversammlung der EMA im Rathaus von Pescara als EMA Best Master Athlete 2022 Jumps ausgezeichnet wurde und die Urkunde von Präsidentin Fedjuschina überreicht bekam.
Last but not least stand die 4×100 m-Staffel des deutschen Nationalteams auf dem Programm, in welche die Wittenerin aufgrund ihrer guten Vorleistungen auch diesmal wieder nominiert wurde. So standen sechs Teams im Finale der W60. Die deutsche Staffel in der Top-Aufstellung mit Olga Becker (Ludwigshafen), Frauke Viebahn, Marion Hergarten (Bedburg) und Brigitte Heidrich (Verden) als Schlussläuferin konnte die Französinnen und Engländerinnen hinter sich lassen und hinter den frenetisch angefeuerten Italienerinnen Silber erlaufen. Eine sehenswerte Bilanz trotz Rumpfprogramm: drei Disziplinen, zwei Medaillen und ein Ehrentitel: „Masters back“ für Frauke Viebahn bei den EMAC an der Adria.